Eine Geschichte aus dem queeren Dating-Leben

Nach den EPs "Easily" von 2020 und "Worried" ein Jahr später veröffentlichte die Band letztes Jahr ein eindrückliches, sechsminütiges Video zum Song "Boy Like You", in dem Sänger und Gitarrist Otto unendlich offen von der Selbstwerdung einer nichtbinären Person berichtete.

2023 erwartet uns jede Menge neue Musik der Band, die sich in den Niederlanden gegründet hat, aber inzwischen Hamburg ihr Zuhause nennt. Mit "Sally" nimmt uns Get Jealous mit ins queere Datingchaos und erzählt eine Geschichte von verpassten Chancen, unbeantworteten Nachrichten und hoffnungsloser Romantik.

Die titelgebende Australierin Sally studierte vor einigen Jahren in Utrecht, unweit von Ottos damaliger niederländischen Heimat Enschede. Nach einer intensiven Woche voller vielversprechenden Online-Flirts sagt Sally das erste geplante Treffen unvermittelt ab. Otto wird in den nächsten Wochen von ihr geghostet und fragt sich: "Do you really want to give it up?"

Die Enttäuschung darüber nimmt Otto mit in den Proberaum und verarbeitet es im Text des nächsten Songs. Erst als Jahre später klar wird, dass der Song Hitpotenzial hat und unbedingt veröffentlicht werden muss, sucht und findet Otto über Umwege Sallys Instagram-Profil, um sich das "Okay" für die Veröffentlichung ihrer Geschichte geben zu lassen. Dabei erfährt Otto, dass Sally wieder in Australien lebt. Wie Get Jealous dieses Kapitel aus Ottos Datingleben – mit aller Naivität, Humor und Kitsch – in ihrer neuen Single verpacken, zeigt vor allem eins: Wie ganz normal queeres Dating ist.

Angetrieben von einem zappeligen Bass-Riff entstand "Sally" als einer der ersten neuen Songs der Band im Proberaum (übrigens mit regelmäßigen Tinder-Updates von Otto). Im dazugehörigen Musikvideo, in dem Otto und Marek den Versuch unternehmen, zu Sally zu trampen (und das mit echtem Tramping-Footage!), hat die echte Namensgeberin übrigens einen Cameo-Auftritt. Ob sie es bis nach Australien schaffen? (cw/pm)

• get jealous
• sally
• riot pop punk

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