Der schwule Boxer, der seinen homophoben Gegner zu Tode schlug

"Champion" ist ein bahnbrechendes Werk, das Oper und Jazz kombiniert. 2013 am Theater of St. Louis uraufgeführt, geht es um den schwulen Boxer Emile Griffith, der zeitlebens darunter litt, 1962 in einem Boxkampf seinen Gegner Benny Paret, der ihn zuvor geoutet und durch homofeindliche Bemerkungen beleidigt hatte, totgeschlagen zu haben. Die Wirkung auf Griffith war immens. Er schlug Paret im Ring 17 Mal in weniger als sieben Sekunden. Paret fiel ins Koma und starb.

Den Komponisten Terence Blanchard, prominenter Jazz-Trompeter, siebenfacher Grammy-Gewinner und berühmt für seine Musiken für die Spielfilme von Spike Lee, interessiert dabei weniger der sportliche Aspekt als die menschliche Problematik von Schuld und Vergebung, Doppelmoral und sozialer Ausgrenzung.

Um den Schein der "Normalität" zu wahren, heiratete Griffith eine Freundin und adoptierte ihre Tochter. Dennoch wurde er 1992 beim Verlassen einer Schwulen-Bar fast totgeprügelt. Fortan verbrachte Griffith sein Leben damit, sich selbst und eine Gesellschaft, die seine versehentliche Tötung eines Mitsportlers akzeptiert, nicht aber seine Homosexualität, in Frage zu stellen. "Ich habe einen Mann getötet und die Welt vergibt mir", heißt es in Michael Cristofers Libretto. "Ich liebe einen Mann und die Welt will mich töten."

Weitere Infos zur Oper und den teilnehmenden Kinos gibt es auf der Website metimkino.de. Beginn der Vorführungen ist um 19 Uhr. Einige weitere "Kostproben" aus "Champion" zeigen wir in der unten verlinkten Videogalerie. (cw/pm)

Video-Galerie

Kostproben aus der queeren Oper "Champion"

(6 Videos) Am Samstag, den 29. April 2023 kommt Terence Blanchards Oper "Champion: An Oper in Jazz" live aus der Metropolitan Opera in ausgewählte Kinos.

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