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Ein Song über das queere Überleben von Gewalt
Die Lyrics haben es in sich: Die spanischstämmige Berliner Singer-Songwriterin Barbara Cuesta hat mit "Little Blackbird" einen Song über die Narben von LGBTI-Personen veröffentlicht.
- 02. Mai 2023, noch kein Kommentar
Die Ausnahme-Musikerin, Gitarrenvirtuosin und Produzentin widmet den ersten Vorboten ihres für Oktober geplanten neuen Albums "Euforia" dem queeren Überleben von Gewalt: "That happened when I was five – it's a miracle I'm still alive." Der zarte, von Chamberpop inspirierte Song "Little Blackbird" kommt auf den ersten Blick als ein leichter Indie-Pop-Track daher, doch das Thema ist ernst. Barbara Cuesta singt von einer gezeichneten Haut, einer permanenten Verletzung: "It's from an accident I just survived."
Traurig-schöne Streicher, luftige Flöten-Arrangements und zarte Vocals erinnern sanft an Suzanne Vegas "Luka", Emilliana Torrini gerät in den Referenz-Radar, Lucy Dacus kennt ähnliche verletzte und verletzende Stimmungen.
Barbara Cuesta sagt über ihren neuen Song:
"Little Blackbird" ist eine queere Love Story mit einem Twist. Meine Protagonistin unterhält sich mit dem kleinen schwarzen Vogel, der sich als leichtfüßiger Zuhörer für eine schwere Thematik herausstellt. Denn ihr Date overshared gleich beim ersten Date, dass sie mysteriöse grüne Streifen von einem Unfall in ihrer Kindheit hat, verschwindet plötzlich und lässt unsere Erzählerin verwirrt zurück.
Dann entdeckt sie dieselben Streifen bei sich selbst und versteht den Sinn dieser Begegnung: viele von uns, gerade in der LGBTQ-Szene, haben solche "Unfälle" in der Kindheit überlebt und sind entsprechend gezeichnet. Die grünen Streifen stehen für mich für Verletzungen, die die Zeit eben nicht heilt. Aber ich freue mich immer, wenn die Zuhörenden später ihre ganz eigenen Interpretationen hinzugeben und ich dadurch die Geschichte noch besser verstehen kann.
Denn ein Song gehört nicht der Verfasserin, sondern ist Allgemeingut. So haben es mir die Musen erklärt. Ich habe den Song "Little Blackbird" bewusst mit weichen Streicher- und Flöten-Arrangements und einem Indiepop-Gewand ausgestattet, um erstmal eine softe und leichte Atmosphäre zu schaffen und dann die Frage zu stellen, ob wir Queers zulassen, dass uns diese Verletzungen hart machen oder ob wir gemeinsam heilen wollen.
Links zum Thema:
» "Little Blackbird" bei amazon music
» Homepage von Barbara Cuesta
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