Eine queere Fantasie zwischen Porno, Krimi und Zombiefilm

Valentin dreht einen eigentümlichen Fetisch-Film über kulturelles Erbe. Dann ist er plötzlich verschwunden, und die Polizei wird eingeschaltet. Ein mexikanisches Crewmitglied hat ihn in einem Traum tot im Wald liegen sehen, und so kommt es, dass die Polizei den Fall als Mordfall untersucht. Zumal Valentins Leiche an der Stelle gefunden wird, an der der Mexikaner ihn gesehen hat, nur um dann wieder zu verschwinden. Was bleibt den armen Polizist*innen anderes übrig, als so zu tun, als gäbe es etwas zu tun, denn die Show muss weitergehen…

"Nachtkatzen" von Valentin Merz, dessen Werk wie von einem europäischen Bruce LaBruce wirkt, feierte seine Weltpremiere beim Filmfestival in Locarno. Die queere Fantasie ohne Drehbuch ist verträumt, impulsiv (man könnte auch sagen "kohärent unlogisch"), schamlos künstlerisch und ständig darauf bedacht, die Zuschauer*innen zu überraschen.

Jede Figur ist nach den Darsteller*innen benannt. Das Team vertraute allein auf seine gemeinsamen Improvisationsfähigkeiten. Die Schauspieler*innen wussten nur, dass sich die Hauptfiguren mehrmals ändern würden und damit auch der Ton des Films, der alles vom Krimi über Porno und Zombiefilm bis zu magischem Realismus umfasst.

"Ich wollte einen Film über die großen Fragen meines Lebens drehen: Erkenntnis, Liebe, Sex und Tod", erklärte Valentin Merz zu seinem Debüt. "Idealerweise findet man auch andere Aspekte, die mir selbst nicht bewusst sind. Der Arbeitstitel des Films lautete 'Filme befreien den Kopf', nach einem Zitat von Rainer Werner Fassbinder. Ich wünsche mir, dass ich dieses Gefühl auf die Zuschauer*innen übertragen kann!"

Eine ausführliche Besprechung von "Nachtkatzen" folgt zum Kinostart. Offizielle Standbilder zeigen wir in der unten verlinkten Galerie. (cw/pm)

Galerie:
Nachtkatzen
6 Bilder

• nachtkatzen
• valentin merz

Nächstes Video (11.05.):
Patsy Stone wird zur Operndiva

Vorheriges Video (09.05.):
Schwule Piratenliebe zum Pride Month

Aktuelles Video (29.05.):
ela. tanzt sich frei