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Wie die Nazis Kurt Siber und Gerhard Gruenewald in den Selbstmord trieben

Zum Berliner CSD und in Erinnerung an alle Opfer des Nationalsozialismus stellt Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth die Verfolgungsgeschichte von zwei schwulen Männern vor.

  • 22. Juli 2020, noch kein Kommentar

"Das Schicksal von Kurt Siber und Gerhard Gruenewald ist nur eines von vielen erschütternden Beispielen, wie Menschen im nationalsozialistischen Unrechtsregime wegen ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität verfolgt, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden", erklärte die Grünen-Politikerin zu dem knapp dreiminütigen Video der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Aus Angst vor einer Verurteilung nach Paragraf 175 nahmen sich Siber und Grünewald im Sommer 1934 das Leben.

Anlass der Veröffentlichung des Videos ist die CSD-Gedenkfeier am Berliner Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, zu der die Stiftung und der LSVD am Samstag, den 25. Juli einladen. Aufgrund der Corona-Pandemie wird es in diesem Jahr keine Reden geben. Wegen der beengten Verhältnisse ist auch keine Zusammenkunft in großer Gruppe geplant. Vielmehr werden alle Menschen aufgerufen, im Laufe des Tages individuell Blumen und Kränze niederzulegen.

"Vor zwölf Jahren wurde in Berlin ein Denkmal für die Opfer errichtet, das ein beständiges Zeichen gegen Queerfeindlichkeit, Ausgrenzung und Gewalt setzt", erklärte Claudia Roth. "Heute stellen rechte Kräfte in den Parlamenten die Grund- und Menschenrechte von LGBTIQ wieder offen in Frage, Diskriminierung und Gewalt gegen LGBTIQ gehören zum Alltag in unserem Land. Das dürfen wir nicht hinnehmen! Das Denkmal ist eine Mahnung, auch in der Gegenwart für die gleichen Rechte und volle Akzeptanz von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen einzutreten – und zwar weltweit."

Neben der Bundestagsvizepräsidentin hat auch LSVD-Vorstand Helmut Metzner eine Verfolgungsgeschichte eingelesen: Die trans Frau Henriette B. wurde am 21. Juni 1941 in Wien festgenommen und wegen zugegebener sexueller Kontakte zu Männern und "Wehrdienstentziehung" angeklagt. Das Landgericht Wien verurteilte sie zu sechs Monaten Gefängnis. Das Gesundheitsamt hielt anschließend eine Kastration für erforderlich. (mize/pm)


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