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Queere Katholik*innen begehren auf
Das Bistum Essen hat ein Video veröffentlicht, in dem haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen in sehr klaren und persönlichen Statements mit der LGBTI-feindlichen Sexualmoral ihrer Kirche abrechnen.
- 01. September 2020,
"Manchmal zerreißt es mich selbst, für eine Institution zu arbeiten, die mich und meine Sexualität, die unsere Ehe ablehnt", erklärt der verheiratete schwule Bistumsmitarbeiter Rainer Teuber in dem knapp zweiminütigen Clip. "Kirche verletzt Menschen: alle, die nicht heterosexuell sind", sagt Pastoralreferentin Sabrina Kuhlmann. Die lesbische Supervisorin Claudia Fockenberg wünscht sich, "dass wir von dem Begriff Sexualmoral wegkommen und die Sexualität jedes Einzelnen akzeptieren. Das ist ein Grundbedürfnis und wir haben ein Recht darauf."
Das Video "Kirche prüfen und verändern: Sexuelle Identität und Sexualmoral" wurde bewusst vor den am 4. September stattfindenden Regionalkonferenzen des synodalen Wegs veröffentlicht. Die Aussage "Die Themen des synodalen Weges bewegen auch das Bistum Essen. Wir arbeiten dran!" wird nach den Statements eingeblendet.
In drei weiteren auf dem Youtubekanal des Bistums veröffentlichten Clips sprechen Mitarbeiter*innen der katholischen Kirche im Ruhrgebiet ebenso Klartext zu den Themen "Selbstverständnis des Weiheamts", "Macht, Partizipation und Gewaltenteilung" sowie "Geschlechtergerechtigkeit". In einer Pressemitteilung des Bistums Essen heißt es dazu mit einiger Sympathie, aber auch Distanz: "In ihren Videos belassen es die Katholikinnen und Katholiken nicht bei reiner, durchaus provokanter Kritik, sondern machen auch konkrete Vorschläge für eine bessere Kirche." (cw)