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"Wir wollen zeigen, dass wir existieren"
Rund tausend Menschen beteiligten sich am Samstag an der Pride-Demonstration vom polnischen Slubice über die Grenze nach Frankfurt (Oder).
- 06. September 2020, noch kein Kommentar
Nach Angaben der Veranstalter*innen war es die erste grenzüberschreitende Demonstration zwischen Deutschland und Polen. Erwartet hatten sie ursprünglich nur wenige hundert Menschen. Die CSD-Parade stand unter dem Motto "Liebe ohne Grenzen".
Mit Plakaten protestierten die Teilnehmer*innen vor allem gegen die Diskriminierung queerer Menschen in Polen. Zudem wollten sie darauf aufmerksam gemacht werden, dass sich eine Reihe polnischer Kommunen zu "LGBT-freien Zonen" erklärt haben. "Wir wollen zeigen, dass wir existieren", erklärte CSD-Mitorganisatorin Mewa Topolska gegenüber dem rbb.
Die Demonstrant*innen trafen sich zunächst mit zwei Meter Hygieneabstand und Masken aufgrund der Corona-Hygieneregeln im Nachbarland. Dann zogen sie über die Stadtbrücke nach Frankfurt (Oder) zur Abschlusskundgebung, wo eine Abstandsregel von 1,5 Meter während der Aktion galt.
In Slubice kam es zu kleineren Zwischenfällen. So wurden CSD-Teilnehmer*innen von Passant*innen beschimpft. Zudem hatten sich an der Stadtbrücke einige Dutzend Gegen-Demonstrant*innen einer religiösen Gruppierung namens "Dienst für das Leben und die Familie" versammelt. Während die Pride-Parade vorbeizog, beteten sie und sangen Kirchenlieder. (cw/dpa)