Um den 500-Seiten-Schmöker "Casta Diva" im Herbst auf den Markt zu bringen, hat der kleine schwul-lesbische Verlag aus Berlin erstmals eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. In einem sehr netten Bettelvideo erklären die beiden Herausgeber Rainer Falk und Sven Limbeck sowie Verleger Jim Baker, warum sich die Unterstützung lohnt.
"Schwule Männer haben eine ganz besondere Beziehung zur Oper", heißt es auf der Startnext-Seite zum aufwändigen Projekt, das eine Lücke auf dem schwulen Büchermarkt füllen soll. "Es gibt wahrscheinlich keine eindeutige Antwort auf die Frage, warum das so ist, aber es hat zweifelsohne etwas mit Mitfühlen und Mitleiden zu tun, sich für die Dauer einer Vorstellung wiederfinden und hineinfühlen in übergroße Heldinnen und Helden und damit, dass Oper eine schräge und widerständige Kunstform ist, für die homosexuelle Menschen wahrscheinlich ein besonderes Sensorium haben."
Für dieses Stammpublikum des Musiktheaterbetriebs soll es nun endlich ein eigenes Lexikon geben – mit Artikeln von 30 Autoren zu rund 100 Komponisten und mehr als 150 Werken des Repertoires, in denen die queeren Aspekte detailliert dargestellt werden. Subjektivität soll dabei kein Tabu sein, so die Herausgeber.
Bis Ende Juni will der Querverlag mindestens 11.000 Euro in der Community für "Casta Diva" einsammeln. Unterstützer bekommen das Buch u.a. zum Sonderpreis. (mize)
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