Liebeskummer und Weihnachts-Sentimentalität

Es gehört eine gehörige Portion Mut dazu, sich an einen Song der großen Joni Mitchell zu wagen – und diesen dann auch eigenhändig ins Deutsche zu übertragen. Doch wer, wenn nicht Wilhelmine, die sich in den jüngsten Jahren als eine der stärksten, mutigsten neuen Songwriterinnen im Deutschpop hervorgetan hat.

Liebeskummer und Weihnachts-Sentimentalität, enttäuschte Hoffnungen und die Sehnsucht nach einem Neuanfang – all das kommt in "Fluss" zusammen. Wilhelmine hat aus "River" eine bewegend schöne Ballade gemacht, die ihre Stimme hell erstrahlen lässt.

Und nachdem die Berliner Künstlerin bereits 2019 mit ihrer Debütsingle "Warum ist meine Liebe deiner Rede wert?" für lesbische Sichtbarkeit sorgte, singt sie auch in Fluss über eine Frau:

Sie weint wieder wegen mir
Sie wollte mir nur helfen
Dinge leicht zu nehmen
Doch Liebe ist auch Angst und
Ich hab' weiche Knie.

"Fluss" ist Wilhelmines erste Weihnachts-Single, und tatsächlich hat diese Jahreszeit auch für sie einen besonderen Stellenwert: "Weihnachten ist für mich immer ein geschützter Raum und mir sehr wichtig. Wenn ich an Weihnachten denke, denke ich an ein Wohnzimmer mit Menschen, die man liebt. Den Geruch von leckeren Sachen, die man gerne isst. Und, vor allen Dingen, an Entschleunigung und Wärme", so Wilhelmine, die hinzufügt: "Für mich wird dieses Weihnachten ein ganz besonderes, weil ich das erste Mal in meinem Leben ein Wohnzimmer habe, in dem ich Menschen empfange. Das ist für mich ein richtiges Life Goal im Erwachsenwerden." (cw/pm)

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